10 Jahre LeNa
LeNa im Garten
Nach Fertigstellung unserer Gebäude gingen wir an den Außenbereich. Die erste Herausforderung: der parkähnliche Charakter musste erhalten bleiben, um optisch mit dem Gelände der Psychiatrischen Klinik zu harmonieren. So die Vorgabe der Stadt Lüneburg. Kein Gemüseanbau – diese Kröte hatten wir zu schlucken.
Zuerst strukturierten wir das Grundstück, konzipierten Wege. Pflanzten Obstbäume, legten einen Naschgarten mit Beerensträuchern an. Wir modellierten einen runden Wall und verschiedene Beete. Doch dann: Wie sollten wir die verschiedenen Vorstellungen von Garten und seiner Pflege unter einen Hut bekommen? Wie sieht ein Kompromiss zwischen Wildkraut und Edelrose aus? Die Lösung waren Patenschaften. Jede Gärtnerin verwirklicht sich in ihrem Beet. Viel Rasenfläche ist entstanden und soll auch als Bewegungsraum erhalten bleiben.
Außenbereich bedeutet nicht nur Beete, sondern auch Klingelanlage und Beleuchtung. Beides im Eigenbau realisiert. Es wurde geschalt, Beton gegossen, geschweißt und Kabel verlegt. Eine überdachte Bank lädt an der Klingelanlage zum Treffen ein. In den rustikalen Lampen steuern integrierte Bewegungsmelder das Licht. So viel Licht wie nötig, so viel Insektenschutz möglich!
Für Kinder aller Altersgruppen mit ganz unterschiedlichen Bedürfnissen mussten ganz schnell zwei große Sandkisten her. Wirklich groß! Und zwei, weil die Kleinsten in Ruhe buddeln, backen und matschen wollen. Die Größeren aber mit teils „schwerem Gerät“ tiefe Erdarbeiten bevorzugten.
Die fantasievollen und handwerklich begabten Kinder bauten schon früh das Haus 4. Nach dem Vorbild der drei großen Häuser gab es einen Innenraum und eine mit Betonplatten ausgelegte Terrasse. Mit Unterstützung von Erwachsenen entstand später das Baumhaus. Ein Kindertraum, wie auch das Fußballtor und der Basketballkorb. Der absolute Renner ist das Trampolin, ständig genutzt und belagert. Sprünge und Saltos, stundenlang.
Zusätzlich möchten Kinder gestalten, sägen, hämmern. Aus alten Brettern werden neue Hütten. Da braucht´s keine Lenkung durch Erwachsene, beim ungeliebten Aufräumen schon.
Auch die Großen nutzen Gartenräume für ihre Bedürfnisse. Gitarre und Gesang am Lagerfeuer – früh fanden wir einen Platz für traumhafte Sommer- oder Herbstabende. Auch das selbst gebaute Podest neben einer Sandkiste ist ein beliebter Treffpunkt. Tags ist man dort im Gespräch und den Kleinen ganz nah, abends gibt es Austausch im Sonnenuntergang und weit darüber hinaus.
Bei so viel Aktivität lag die Idee einer Ruhe-Ecke nahe. Einen schattigen Platz an der Südseite trennten wir durch bepflanzte Beete ab. Hier lässt es sich in der Hängematte schaukeln und träumen. Tisch und Stühle laden zum Kaffee oder spielen ein. Bitte keinen Fußball, kein lautes Toben. Auch Gemeinschaft braucht mal Ruhe.
Lebendige Nachbarschaft - LeNa
generationsübergreifend - gemeinschaftlich - selbstbestimmt