10 Jahre LeNa

LeNa als Genossenschaft

LeNa ist auch eine Genossenschaft. Anfangs war die LeNa eG nur Eigentümerin des Grundstücks. Die Stärkung der Genossenschaft ist unser erklärtes Ziel. Wir diskutieren über Wege, Chancen und Risiken, und lernen – und kommen Schritt für Schritt voran.

In einer sehr frühen Planungsphase haben wir entschieden, dass wir nicht bauen lassen und mieten wollten, da wir die entstehenden Mieten für zu hoch befanden und wir davon ausgehen mussten, dass sie immer weiter steigen.

Anschließend haben wir diskutiert, ob wir Teil des Mietshäusersyndikats werden wollen oder eine Genossenschaft. Viele unserer älteren Mitglieder waren beim Mietshäusersyndikat unsicher, und eine bestehende Genossenschaft wollte uns nicht aufnehmen. So haben wir entschieden, unsere eigene Genossenschaft zu gründen – und mit dieser kauften wir unser Grundstück.

Wohngenossenschaften wurden schon im 19. Jahrhundert gegründet um den Mitgliedern u.a. Schutz vor Ausbeutung zu bieten. Welch bedauerliche Aktualität zur heutigen Zeit, in der der Immobilienmarkt Biografien bestimmt!

Die Grundsätze genossenschaftlichen Wohnens decken sich mit unserem Selbstverständnis:

► Die Wohnungen der Genossenschaft gehören den Mitgliedern.
► Das Gemeinschaftseigentum wird gemeinschaftlich verwaltet – in Selbstverwaltung.
► Das Mitspracherecht ist unabhängig von der Höhe der Einlagen – Bedürfnisse und Wünsche aller Mitglieder zählen      gleich viel.
► Langfristig wird eine günstigere Miete erreicht, da der Vorteil der Mitglieder und nicht Gewinne das Ziel sind.
► Die soziale Sicherheit ist durch ein lebenslanges Wohnrecht hoch (keine Eigenbedarfskündigung).

Genossenschaften ermöglichen eine Mischung aus Miete und Eigentum. Sie bieten die Sicherheit eines lebenslangen Wohnrechtes bei gleichzeitiger Freiheit, die Wohnung zu kündigen und die geleisteten Einlagen zurück zu bekommen.

In unserer Gründungsphase nahm die Diskussion über die Eigentumsform unseres Projektes breiten Raum ein. Es gab Mitglieder, denen die Genossenschaft und ihre Vorteile sehr am Herzen lagen – und es gab Mitglieder, die Interesse daran hatten, ein mindestens eigentumsähnliches Recht an ihrer Wohnung zu haben, z.B. ein Dauerwohnrecht als Alterssicherung.

Wir wollten gerne alle Mitglieder unserer Kerngruppe im Projekt halten und haben versucht, dies als Genossenschaft zu realisieren. Allerdings hatten die Banken Bedenken, ein Projekt mit Dauerwohnrechten, die verstreut über unsere drei Gebäude lagen, zu finanzieren. Wir hätten die bereits angedachten Wohnungen so tauschen müssen, dass alle, die Dauerwohnrechte realisieren wollten, in einem Gebäude wohnen.

Nach langer Diskussion war unser Kompromiss: Die Genossenschaft räumte uns als Genoss:innen ein Erbbaurecht ein und wir bauten unsere Wohnungen als WEG im Eigentum. Leider gab es doch eine Familie, die diese Entscheidung zum Anlass nahm, unsere Gruppe zu verlassen.

Teil dieser Entscheidung war es, die Genossenschaft, die erst einmal nur das Grundstück besaß, in der Zukunft zu stärken.

So lautet schon die Präambel unserer Satzung:
„Genossenschaftlicher Wohnraum soll zukünftig dauerhaft als preisgünstiger Wohnraum für die Mitglieder zur Verfügung gestellt werden.“

Unsere Erbbaurechtsverträge sichern der Genossenschaft ein Vorkaufsrecht zu. Und in den Kaufverträgen des Erbbaurechtes ist ein Wiederkaufsrecht definiert.

Unser LeNa-Selbstverständnis haben wir als Grundlage für die Weiterentwicklung unserer Gemeinschaft 2017 beschlossen. Darin steht festgeschrieben: „Wir wollen die Genossenschaft stärken, damit langfristig auch Menschen ohne Eigenkapital im Projekt wohnen können.“

Und nach der Klärung der Prozesse, haben wir in 2023 die erste Wohnung als Genossenschaft gekauft. Dies konnten wir ohne Bankkredit realisieren, weil viele Menschen uns mit Genossenschaftsanteilen und Direktkrediten unterstützt haben.

Der Beschluss über den Kauf der zweiten Wohnung Ende 2025 ist gefällt. Hier werden wir trotz der Unterstützung mit Genossenschaftsanteilen und Direktkrediten einen Bankkredit benötigen. Wegen der hohen Preise auf dem Wohnungsmarkt kommen wir auf eine Kostenmiete von ca. 13,50 €. Wir wären froh, wenn wir sie weiter reduzieren könnten. Berücksichtigt man den großen Garten, Gemeinschaftsraum, Werkstätten, FoodCoop und eine tragende Gemeinschaft, relativiert sich der Preis. Langfristig wird die Miete günstiger werden als die auf dem Wohnungsmarkt. Das ist unser Ziel. Stück für Stück kommen wir ihm näher.

Muriel und Gudrun

 

 

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Lebendige Nachbarschaft - LeNa

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