10 Jahre LeNa

LeNa im Garten 3

Unsere alten Bäume leiden unter der Klimaveränderung und sind anfällig für Fäulnis und Pilze geworden. Von einigen mussten wir uns im Laufe der Jahre verabschieden. Das Auseinanderbrechen unseren zentral stehenden 130 Jahre alten Buche hat uns arg getroffen. Sie hat das Grundstück dominiert, war Heimat unzähliger Tiere wie Vögel, Eichhörnchen und Insekten. Mit anzuschauen, wie sie an einem Tag von oben nach unten zersägt wurde, war kaum erträglich. An ihrer Stelle steht jetzt eine Sumpfeiche, die anders als ihr Name vermuten lässt, ein gegen Trockenheit resistenter Baum ist. Sie ist schon mächtig gewachsen und hat das Zeug, wieder eine Heimstatt für viele Lebewesen und Schattenspender für uns alle zu werden.

Wir pflanzen ständig schon vorausschauend Büsche und Bäume nach, um der Klimaveränderung irgendwie zu begegnen. Auf Insektizide, Pestizide und Kunstdünger verzichteten wir von Anfang an. Stattdessen mulchen wir, verwenden Gründung und erhöhen mit unserer Kompostwirtschaft den Humusgehalt. Wachsender Regenwurmbestand freut sich. Und darüber wiederum freut sich der Maulwurf. Seine zahllosen Hügel werden mit mäßiger Begeisterung flach geharkt, um darauf Trockenrasensaat mit Microklee auszubringen. Das Mähen ist (fast) eingestellt. So bleibt´s auch bei Trockenheit grüner und Wildblumen stellen sich ein. Die Glühwürmchen kehren zurück, der Rotklee hat einen Hasen hergelockt.

Dieses Grundstück bietet Raum für Gemeinschaft, Toben, Ruhen, Sport, Spiel, Feiern, werkeln, gestalten, Feuer machen. Mögen unsere drei Häuser von außen betrachtet, nüchtern erscheinen, so haben wir aus allen Wohnungen den freien Blick auf unseren Garten, auf eine grüne Oase, die Augen und Herzen erfreut und die Seele tanzen lässt. Ein Ort, der Energie schenkt in fordernden und bewegten Zeiten. Manchmal denke ich, es ist ein kleines Paradies.

Autorin: Gudrun